Ein Kooperationsprojekt der Salesianer Don Boscos und der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel
Eine Einrichtung in Kooperation
der Salesianer Don Boscos
und der Schwestern der
hl. Maria Magdalena Postel

Pandemie-Alltag: Jugendhilfearbeit muss kreativ sein

Veröffentlicht am: 15. März 2021

Berlin - Die Manege gGmbH im Don-Bosco-Zentrum in Berlin Marzahn-Hellersdorf ist während der gesamten Pandemie-Zeit für die Jugendlichen erreichbar und geöffnet. Allerdings mussten viele Angebote und Aktivitäten an die aktuellen Regelungen angepasst werden. Ein wichtiger Punkt war laut Erik Mohring, dem stellvertretenden Einrichtungsleiter, mit den Jugendlichen in Kontakt zu bleiben. Das erfolgte unter Einsatz sämtlicher Kommunikationsmedien wie Telefon, Messenger-Dienste oder Videochat.

Allerdings zeigte sich auch, dass nicht jedes Hilfsangebot einfach in die digitale Welt übertragen werden konnte. Beispiele dafür sind das „Soziale Kompetenz Training“ oder das Sportprogramm, welches der Emotionsregulation und dem Stressabbau dient. Der Versuch, diese Formate in Form eines Videochats durchzuführen, hatte laut Erik Mohring nur mäßigen Erfolg. Als mögliche Ursachen nennt er die größere Hemmschwelle von sozial unsicheren Personen, sich in einem Videochat zu zeigen, die fehlende technische Ausstattung sowie den Verlust von Motivation durch den Wegfall von Struktur auf unbestimmte Zeit.

Austausch bei Spaziergängen

Gute Erfahrungen hat die Einrichtung hingegen mit Spaziergängen im Zweierkontakt unter Einhaltung der Abstandsregelungen gemacht. „Dieser persönliche Kontakt außerhalb der Manege ermöglichte einen besseren Austausch und mehr Möglichkeiten für die Jugendlichen, sich zu öffnen.“ Die Jugendlichen konnten so teilweise Ressourcen entdecken, die ihnen halfen, durch diese schwierige Zeit zu kommen.

Trotzdem ist es eine Herausforderung, wie Erik Mohring ausführt, in diesem Setting oder per Telefon (suizidale) Krisen aufzufangen: Weder der Rahmen beim Spazierengehen noch beim telefonischen Kontakt scheine hierfür geeignet, die Möglichkeiten der Stabilisierung seien eingeschränkt. Das Homeoffice hat sich hierbei jedoch als gute Möglichkeit erwiesen, flexibler auf die Teilnehmer*nnen eingehen zu können, wie der Sozialpädagoge ausführt.

Die Erfahrungen im Bereich des Förderunterrichts waren dagegen überwiegend positiv. Die „Online-Lernpakete“, die meistens aus verschiedenen Aufgaben bestanden und thematisch vielfältig gestaltet wurden, sind größtenteils ausgearbeitet zurückgekommen, berichtet der stellvertretende Einrichtungsleiter. Verschickt wurden die Aufgaben per Samepage oder per E-Mail.

Kochen sorgt für Abwechslung

Derzeit bietet die Einrichtung außerdem einmal in der Woche das Modul Online-Kochangebot an. Im Zuge der Corona-Pandemie kaufen die MitarbeiterInnen der Manege Lebensmittel ein und verteilen sie unter Einhaltung der Hygienebestimmungen und Schutzmaßnahmen an die Jugendlichen. Außerdem recherchieren sie Rezepte und Einkaufsmöglichkeiten, die sie den Zutaten beilegen.

Im Vorfeld werden die Gerichte vorgeschlagen und diskutiert, die beim kommenden Angebot gekocht werden sollen. Die Mitarbeiter*nnen achten dabei auf Abwechslung, sodass den Teilnehmer*nnen auch unterschiedliche Ernährungsmöglichkeiten wie vegane oder vegetarische Gerichte nahegebracht werden können. Außerdem legen sie Wert auf eine ausgewogene Ernährung und stellen zur Verdeutlichung Vergleiche mit Tiefkühlwaren oder Fertigprodukten her.

Text: Erik Mohring, RefÖA; Fotos: Manege GmbH